Ätherische Öle

Die Geschichte der Ätherischen Öle

Seit vielen tausend Jahren, ca. 5.000, begeistert sich der Mensch für die verschiedenen Düfte. Zum einen um das Wohlbefinden zu steigern, und zum anderen um mit aromatischen Pflanzen zu heilen. Die Überlieferungen von Heilern der griechischen Antike und aus dem arabischen Raum ziehen sich bis in die Gegenwart. Gerade in der Gegenwart spielen Düfte eine große Rolle. Sie steigern das Wohlbefinden und somit unsere Gesundheit, werden in der Werbung platziert, finden in natürlichen Arzneimitteln und der Kosmetik Anwendung und werden sogar therapeutisch genutzt.

Warum? Weil der Geruchssinn einer der sechs Sinne des Menschen ist und wie Sehen und Hören den Menschen leitet. Er bewahrt den Menschen vor Gefahren, wenn etwas abstoßend riecht, wirkt anziehend, beruhigend, erheiternd und legt den Grundstein für unser Verhalten.

Denken Sie nur an den morgentlichen Kaffee, den Duft des Waldes, des Meeres aber auch der Straßen und des Abfalles.

Woher kommt der Begriff

„ätherisch“ ist vom griechischen „aither“ abgeleitet. Es bezeichnet eine schnell sich verflüchtende Substanz. Daher ist ein ätherisches Öl absolut wertfrei zu betrachten und hat keine Aussagekraft hinsichtlich der Qualität. Daher beachten Sie bitte, daß es sich sowohl um eine hochwertiges reiines Produkt aus der Natur handeln kann aber eventuell auch nur ein rein synthetisches Produkt ist. Bei beiden Produkten wird sich der Duft schnell verflüchtigen. Oftmals sind die Düfte kaum voneinander zu unterscheiden.

- Wirkung der ätherischen Öle:

Ätherische Öle gelangen relativ leicht beim Hautkontakt oder beim Einatmen in den Blutkreislauf und das Gewebe. Beim Schlucken von Arzneien wird ein Teil der Wirkstoffe über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen, größtenteils gelangen sie aber über die Mundschleimhaut in den Blutkreislauf. Sie beeinflussen den gesamten Organismus: Über die Sinneszellen der Nase gelangen die Duft-Informationen in das Gehirn. Nach der Aromatherapie üben die Düfte Einfluss auf die Gefühle, das vegetative Nervensystem, dieHormonproduktion oder das Immunsystem aus.

Bei der Zwiebel z.B. lässt das ätherische Öl die Augen tränen und wird traditionell bei Erkältungen eingesetzt.

- Klassifizierung der ätherischen Öle:

Naturbelassene Öle

Zur Differenzierung der ätherischen Öle werden die Bezeichnungen naturbelassen, natürlich, naturidentisch und künstlich verwendet. Naturbelassene Öle werden direkt aus Pflanzen gewonnen. Unterschieden werden die Öle nach Herkunft, Eigenschaften, Prozess- und Produktqualität. Die Beschreibung eines naturbelassenen Öls kann umfassen:

  • die Anbauweise der Pflanze (konventionell, ökologisch(kba) oder Wildsammlung)
  • den deutschen und botanischen Namen der Pflanze
  • das Produktionsland der Pflanze
  • den verwendeten Pflanzenteil (Wurzel, Blüte,Frucht oder Blatt)

- Gewinnungsverfahren des ätherischen Öles:

  • Bei Extraktion: Angabe des Lösungsmittels und ggf. Angaben zu Rückstandskontrollen
  • Bei zähflüssigen ätherischen Ölen (z. B. Vanille, Tonka) die Art des Verdünnungsmittel (z. B. Weingeist, Alkohol, Jojobaöl) und das Mischungsverhältnis
  • Angaben zu biochemischen und physikalischen Analysen (z. T. beim Hersteller nach Chargennummer abrufbar)

Möchten Sie also ein hochwertiges ätherisches Öl kaufen, achten Sie unbedingt auf die Angaben auf dem Etikett. Wie wir ja gelernt haben hat die Bezeichnung "Echtes ätherisches Öl" überhaupt keine Aussagekraft. Achten Sie daher eher auf Bezeichnungen wie "100% reines ätherisches Öl"

Natürliche Öle

Natürliche Öle bestehen aus mehreren naturreinen Komponenten, werden also nicht ausschließlich aus der namensgebenden Pflanze gewonnen. Natürliche Öle dürfen keine synthetischen Zusätze enthalten. Eine Mischung eines naturreinen Öles mit synthetischen Zusätzen bezeichnet man als natürlich/naturidentisch.

Naturidentische Öle

Die Bestandteile naturidentisch Öle werden nach dem Vorbild der chemischen Zusammensetzung natürlicher ätherischer Öle synthetisch hergestellt, so dass sie ähnlich wie natürliche Öle riechen. Die Zusammensetzung naturidentischer Öle ist häufig weniger komplex als die der natürlichen Varianten, so besteht beispielsweise naturidentisches Rosmarinöl aus ca. elf Bestandteilen, während das naturbelassene ätherische Öl ca. 150 Inhaltsstoffe hat.

Künstliche Öle

Künstliche Öle kommen in der Natur nicht vor. Sie werden gezielt auf einen bestimmten Geruch hin entworfen.

- So bilden sich die ätherischen Öle:

Ätherische Öle werden in Öldrüsen von Pflanzen gebildet und im Pflanzengewebe gespeichert. Sie befinden sich in Blüten, Blättern, Samen, Fruchtschalen, Wurzeln, Harzen, Rinden oder im Holz. Manche Pflanzen liefern aus verschiedenen Pflanzenteilen ätherische Öle, die sich in ihrer chemischen Zusammensetzung sehr stark unterscheiden, z. B. Zimtrinden- und Zimtblätteröl.

Aus den Pflanzenteilen werden ätherische Öle durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Nach der Kondensation liegen die Stoffe von der wässrigen Phase getrennt vor und können abgeschieden werden. Die Ausbeute in Bezug auf das Ausgangsmaterial liegt in der Regel im ein- bis zweistelligen Promillebereich.

- So läuft die Gewinnung der Öle ab:

Das gebräuchlichste Verfahren zur Gewinnung von ätherischen Ölen ist die Wasserdampfdestillation. Dazu wird in einem verschlossenen Brennkessel mit zerkleinertem Pflanzenmaterial heißer Wasserdampf eingeblasen. Der Wasserdampf treibt das ätherische Öl aus der Pflanze. In einem gekühlten Rohr kondensiert das Öl-Wasser-Gemisch, und in einem Auffangbehälter wird das ätherische Öl vom Wasser getrennt. Einige Pflanzen, die sich nicht alleine destillieren lassen, wie z. B. Algen, Brennnessel oder Heu, können mittels Co-Destillation zusammen mit einer anderen Pflanze als Trägerstoff destilliert werden. Öle einiger Blütenarten, wie Jasmin, Tuberose oder Mimose, können nicht per Wasserdampfdestillation gewonnen werden.

Die Kaltpressung wird nur für Zitrusöle angewandt. Die Schalen werden gepresst, so dass eineEmulsion aus Flüssigkeit und ätherischem Öl entsteht. Das Öl wird durch Zentrifugierung abgetrennt.

Extraktion wird vor allem bei Blütenölen praktiziert. Dazu werden die Pflanzen in ein Lösungsmittel, meist Hexan, gelegt, das alle löslichen Aromastoffe, auch Wachse und Farbstoffe entzieht. Anschließend wird das Lösungsmittel abdestilliert. Zurück bleibt eine wachsartige Masse, die mit Alkohol nochmals extrahiert oder destilliert wird. Solche ätherischen Öle nennt man auch Absolues. Eine Rückstandskontrolle kann gewährleisten, dass sich kein Lösungsmittel mehr im ätherischen Öl befindet. Die sehr kostspielige Extraktion mit Fetten, die sogenannte Enfleurage, wird heute kaum mehr praktiziert.

- So werden die Öle verarbeitet:

Meist werden ätherische Öle unverändert benutzt. Einige jedoch werden zunächst aufkonzentriert oder weiter zerlegt, beispielsweise durch Destillation oder Adsorption. So können für die Wirkung erwünschte Bestandteile des ätherischen Öls konzentriert werden, ungeeignete Bestandteile dagegen entfernt werden. Gemische, die nur einen oder wenige Hauptbestandteile enthalten, können über Destillation oder Kristallisation gewonnen werden, so bei der Gewinnung von Eugenol aus Nelkenöl. Die Bedeutung der Gewinnung einzelner Komponenten natürlicher ätherischer Öle hat mit der Entwicklung synthetischer Herstellungsverfahren stark abgenommen.